Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zähl(t)en zu den Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt".

Samstag, 12. August 1978

Tölzer Knabe singt beim Edinburgh Festival

Beim Edinburgh Festival im Sommer 1978 singt ein Tölzer Solist die Knabenrollen in vier Aufführungen von Claudio Monterverdis Opern im Rahmen eines Gastspiels der Oper Zürich:

August 1978
EDINBURGH INTERNATIONAL FESTIVAL
CLAUDIO MONTEVERDI: Orfeo
CLAUDIO MONTEVERDI: Il ritorno d'Ulisse in Patria
Rolle des Amore: Klaus Brettschneider, Knabensopran des Tölzer Knabenchors
Chor und Orchester der Oper Zürich
NIKOLAUS HARNONCOURT, Leitung

Am Opernhaus Zürich realisierten Nikolaus Harnoncourt und Jean-Pierre Ponnelle in den Jahren von 1975 bis 1979 ihren legendären Monteverdi-Zyklus, mit dem sie in den wichtigen Musikzentren Europas gastierten (u.a. Mailand, Wien, Berlin, München). Solisten des Tölzer Knabenchores waren von Anfang an dabei. Die Opernaufführungen wurden für Schallplatte (Teldec) und Fernsehen (Unitel) dokumentiert und sind auf CD und DVD erhältlich.