Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zähl(t)en zu den Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt".

Freitag, 28. November 2008

Weihnachtsoratorium im Wiener Musikverein

Freitag, 28. November 2008, 19:30 Uhr
WIEN, Musikverein, Großer Saal

J.S. BACH: "Weihnachtsoratorium", BWV 248, Teile I-III und VI

Deborah York, Sopran; Patrick Van Goethem, Altus
Markus Schäfer, Tenor; Randall Scarlata, Bass
Tölzer Knabenchor
Wiener Akademie
Martin Haselböck, Dirigent

„Jauchzet, frohlocket!“ Wenn die Tölzer Knaben den Eingangschor zur ersten Kantate von Bachs „Weihnachtsoratorium“ anstimmen, können die Hörer im Großen Musikvereinssaal eine Zeitreise ins Barock antreten. Kaum ein anderer Chor hat sich so gründlich mit den klanglichen, stimmlichen und stilistischen Gegebenheiten der Bach-Zeit beschäftigt wie der Tölzer Knabenchor. 52 Jahre ist dieser Chor nun alt, und exakt 52 Jahre steht Gerhard Schmidt-Gaden an seiner Spitze. Welchen Chorklang Bach wirklich im Ohr hatte – das interessierte den 1937 geborenen Chorspezialisten schon zu einer Zeit, in der die sogenannte historische Aufführungspraxis noch als Spinnerei von Einzelgängern abgetan wurde. Das Blatt hat sich gewendet. Und der Tölzer Knabenchor avancierte, von Schmidt-Gaden zielstrebig geleitet, zu einem der weltbesten Vokalensembles seiner Art.
(Rainer Lepuschitz im Magazin der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien)