Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zählten zu den frühen Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt". Im Jahr 2014 gab Schmidt-Gaden im Alter von 78 Jahren die Leitung des Chores ab. Künstlerischer Leiter ist nun sein Schüler und ehemaliger Sopransolist Christian Fliegner. Unterstützt wird er dabei von einem Team von acht Stimmbildnern und Chorleiter:innen

Über den Chor

Biographie

Der Tölzer Knabenchor (künstlerische Leitung: Christian Fliegner) wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden in der bayerischen Stadt Bad Tölz ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Mit wegweisenden Interpretationen leisteten die Tölzer insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Seit den 1970er Jahren übernehmen Tölzer Solisten zudem die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern im In- und Ausland. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern. Viele berühmte Dirigenten haben mit dem Tölzer Knabenchor gearbeitet, darunter Abbado, Barenboim, Bernstein, Böhm, Celibidache, Harnoncourt, Jansons, Karajan, Levine, Maazel, Mehta, Muti, Nagano, Ozawa, Petrenko, Sawallisch, Solti und Thielemann. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt". Große Konzertreisen führten den Tölzer Knabenchor im Laufe der Jahre nach Japan, China, Korea, in die USA, nach Israel und quer durch Europa. Der Chor und seine Solisten waren bei nahezu allen bedeutenden Festivals zu Gast.

Die breite musikalische Palette des Chores hat einen gewissen Schwerpunkt beim barocken Oratorium in historisch informierter Aufführungspraxis, wie mehrere eindrucksvolle und preisgekrönte Schallplattenaufnahmen belegen, darunter die Einspielung von Bachs Weihnachtsoratorium aus dem Jahr 1972 und die Gesamtaufnahme der "Kleinen Geistlichen Konzerte" von Heinrich Schütz unter der Leitung von Gerhard Schmidt-Gaden, entstanden zwischen 1987 und 1993. Maßgeblich beteiligt waren die Tölzer auch an der legendären Gesamteinspielung aller Bach-Kantaten unter Nikolaus Harnoncourt und Gustav Leonhardt. Für seine Aufnahme der Bußpsalmen von Orlando di Lasso erhielt der Tölzer Knabenchor 2003 den begehrten französischen Plattenpreis "Diapason d´Or" sowie den "Echo Klassik" in der Sparte beste Chorwerkeinspielung.
 
Der überwiegende Teil der Chormitglieder kommt mittlerweile aus München und Umgebung, wo der Chor seit 1971 ein eigenes Probenstudio unterhält. Acht Gesangspädagogen und Chorleiter erteilen den etwa 150 Knaben und jungen Männerstimmen Einzel- und Gruppenunterricht. Die musikalische Grundausbildung, die im Alter von sechs Jahren beginnt, umfasst vier Ausbildungsstufen und dauert etwa vier Jahre. Bei Volksmusikkonzerten und kleineren solistischen Auftritten erwerben die Buben erste Konzertroutine, erst danach werden die jungen Sänger in den ersten Konzertchor übernommen und mit der anspruchsvollsten Chorliteratur betraut.

Neben den Meisterwerken der Klassik widmet sich der Tölzer Knabenchor aufgrund seiner bayerischen Herkunft auch der Aufführung authentisch-alpenländischer Volksmusik. Dies ist nicht bloß musikalische Heimatpflege und Teil eines altersgerecht-leistungsspezifisch gestuften Ausbildungskonzepts, sondern gründet in der Überzeugung, dass echte Volksmusik die Basis jeder wahren Kunstmusik ist und die ursprüngliche Freude am Musizieren auf sie überträgt. Ein weiteres Markenzeichen des Chores ist sein unverwechselbar vitales Klangbild, das auf der solistischen Stimmbildung eines jeden Knaben beruht. Die Tölzer produzieren einen kraftvollen Sound mit großer dynamischer Bandbreite, weit entfernt vom kopfstimmig-ätherischen Klangideal englischer Knabenchöre oder von purem Schönklang und selbstzweckhaftem Perfektionsstreben. Dahinter steht nicht zuletzt eine Interpretationshaltung, welche die Rhetorik und den Affektgehalt von Musik unmittelbar 
im Moment der Aufführung erlebbar machen will und - in gewisser Opposition zum spätromantischen Ideal der Massenklangverschmelzung - größtmögliche Individualität, Spontaneität und Risikobereitschaft jedes einzelnen Chorsängers fordert.

Festivals
bei denen Tölzer Knaben zu Gast waren:

Bayreuther Festspiele
Berliner Festwochen
Deutsche Bach-Feste
Händel-Festspiele Halle
Heinrich-Schütz-Fest Kassel
Klang & Raum Irsee
Ludwigsburger Schloßfestspiele
Münchner Opernfestspiele
Orgelwoche Nürnberg
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein Musik Festival
Schwetzinger Festspiele
Würzburger Mozart-Fest
Bregenzer Festspiele
Osterfestspiele Salzburg
Salzburger Festspiele
Styriarte Graz
Wiener Festwochen
Flandern Festival
Holland Festival
Festival de Musique Montreux Vevey
Lucerne Festival
Edinburgh Festival
English Bach Festival
Haydn Festival Bridgnorth
Festival Aix-en-Provence
Festival d'Ambronay
Festival de Besanç
on
Festival d'Orange
Biennale di Venezia
Cantiere Internazionale Montepulciano
Concorso 'Guido Arezzo'
Festival dei Due Mondi di Spoleto
Maggio Musicale Fiorentino
Festival Internazionale di Musica e Arte Sacra, Roma
Settimane di Stresa
Israel Festival
Osaka Festival
Boston Early Music Festival


Dirigenten
die mit Tölzer Knaben gearbeitet haben:

Claudio Abbado
Vladimir Ashkenazy
Daniel Barenboim
Leonard Bernstein
Gary Bertini
Karl Böhm
Pierre Boulez
Sylvain Cambreling
Riccardo Chailly
William Christie
Sergiu Celibidache
Francesco Corti
Sir Colin Davis
Christoph von Dohnányi
John Eliot Gardiner
Valery Gergiev
Michael Gielen
Paul Goodwin
Enoch zu Guttenberg
Hartmut Haenchen
Bernard Haitink
Daniel Harding
Nikolaus Harnoncourt
Martin Haselböck
Jakub Hrůša
Marek Janowski
Mariss Jansons
Kristjan Järvi
Armin Jordan
Herbert von Karajan
Rafael Kubelik
Gustav Kuhn
Erich Leinsdorf
Gustav Leonhardt
James Levine
Fabio Luisi
Lorin Maazel
Sir Neville Marriner
Kurt Masur
Zubin Mehta
Ingo Metzmacher
Mark Minkowski
Riccardo Muti
Kent Nagano
Woldemar Nelsson
Jonathan Nott
Seiji Ozawa
Kirill Petrenko
Georges Prêtre
Sir Simon Rattle
Karl Richter
Donald Runnicles
Dennis Russel-Davies
Wolfgang Sawallisch
Sir Georg Solti
Jean-Christophe Spinosi
Horst Stein
Jeffrey Tate
Christian Thielemann
Marcello Viotti
Bruno Weil
Lothar Zagrosek
u.v.a.