Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zählten zu den frühen Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt". Im Jahr 2014 gab Schmidt-Gaden im Alter von 78 Jahren die Leitung des Chores ab. Künstlerischer Leiter ist nun sein Schüler und ehemaliger Sopransolist Christian Fliegner. Unterstützt wird er dabei von einem Team von acht Stimmbildnern und Chorleiter:innen

Dienstag, 28. März 1972

Matthäus-Passion unter Karajan bei den Osterfestspielen in Salzburg

Dienstag, 28. März 1972
Karfreitag, 31. März 1972
SALZBURG, Großes Festspielhaus

J.S. BACH: Matthäus-Passion, BWV 244

Gundula Janowitz, Sopran
Christa Ludwig, Alt
Peter Schreier, Evangelist
Dietrich Fischer-Dieskau, Christus
Werner Krenn, Tenor
Walter Berry, Arien
Tölzer Knabenchor
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Berliner Philharmonisches Orchester
HERBERT VON KARAJAN, Leitung

Zwei Konzerte in monumentaler Besetzung, die auch für eine Aufführung von Mahlers Achter Symphonie gereicht hätte. Einige Kritiker monieren, Karajan habe aus Bachs Passion ein Bühnenweihfestspiel gemacht.