Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Seit den 1970er Jahren übernehmen Tölzer Solisten die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zählten zu den frühen Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt". Im Jahr 2014 gab Schmidt-Gaden im Alter von 78 Jahren die Leitung des Chores ab. Künstlerischer Leiter ist nun sein Schüler und ehemaliger Sopransolist Christian Fliegner. Unterstützt wird er dabei von einem Team von acht Stimmbildnern und Chorleiter:innen. Die Leitung der Solistenabteilung obliegt Ursula Richter.

Freitag, 13. Juni 2008

"Stimmen wie Opernsänger" - Die Tölzer mit Bach in Zürich, Ratingen und Greifswald

Samstag, 03. Mai 2008, 19h30
ZÜRICH, Grossmünster

Samstag, 14. Juni 2008, 20h00
RATINGEN, St. Suitbertus-Kirche (16. Ratinger Bachtage)

Sonntag, 13. Juli 2008, 19h00
GREIFSWALD, Dom St. Nikolai (Festspiele Mecklenburg-Vorpommern)


J.S. BACH: Sechs Motetten, BWV 225-230

Günter Holzhausen, Violone
Christian Brembeck, Orgel
Tölzer Knabenchor und seine Solisten
GERHARD SCHMIDT-GADEN, Leitung


"Gerhard Schmidt-Gadens Dirigat mit möglichst kleinen Gesten lenkte die Konzentration ganz auf die Musik, die in der wohl bekanntesten Motette 'Jesu, meine Freude' (BWV 227) ihren ersten Höhepunkt fand. Hier wurde in den drei verschiedenen Solistentrios erst richtig deutlich, woher der gewaltige Chorklang kommt. Fast jeder Knabe scheint das Zeug zum Opernsänger zu haben, so gut wird die Stimme gestützt, so groß wird jeder Ton. [...] Die Zuhörer applaudierten so lange, bis ein Teil als Zugabe wiederholt wurde."
RHEINISCHE POST, 15.6.2008 (Gisela Schöttler)