Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zähl(t)en zu den Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt".

Donnerstag, 18. November 1971

Tölzer Knabe als Yniold unter Kubelik

18. November 1971
MÜNCHEN, Herkulessaal der Residenz

CLAUDE DEBUSSY: Pelléas et Mélisande

Nicolai Gedda, Dietrich Fischer-Dieskau, Helen Donath, Peter Meven,
Walter Gampert (Solist des Tölzer Knabenchors), in der Rolle des Yniold
Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
RAFAEL KUBELIK, Dirigent

Konzertante Aufführung mit Rundfunkmitschnitt (BR)
CD erschienen bei Orfeo C 367 942


» Inmitten dieser Elite ersang sich in einer der schwierigsten Szenen des ganzen Stückes der kleine Walter Gampert, ein elfjähriger Tölzer Sängerknabe, als Golauds Söhnchen Yniold ersten Künstlerruhm - mit Recht, denn er bewältigte seinen Part musikalisch wie ausdrucksmäßig exemplarisch. (Rafael Kubelik hat, wie man hört, dem begabten Buben einen fünstelligen Geldbetrag zur weiteren Ausbildung zukommen lassen - ein Akt wohlbedachten, noblen Mäzenatentums) «
Süddeutsche Zeitung, 11/1971, K.H. Ruppel

» der begabte Junge bewältigte seinen schwierigen Part in französischer Sprache stimmlich wie ausdrucksmäßig erstaunlich. «
Neue Zürcher Zeitung