Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zähl(t)en zu den Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt".

Dienstag, 23. August 2011

Tölzer bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

Dienstag, 23. August 2011 - 19.30 Uhr
STIFT STAMS (AT), Stiftskirche
Konzert im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

HEINRICH SCHÜTZ (1585 –1672)
Motetten aus „Geistliche Chor-Music“:
„Tröstet, tröstet mein Volk“ SWV 382
„So fahr ich hin zu Jesu Christ“ SWV 379
„Verleih uns Frieden genädiglich“ SWV 372,
„Gieb unsern Fürsten“ SWV 373
„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ SWV 386
„Selig sind die Toten, die in dem Herren sterben“ SWV 391
„O lieber Herre Gott, wecke uns auf“ SWV 381
„Das ist je gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort“ SWV 388
„Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten“ SWV 378
„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ SWV 393
Teile aus „Kleine Geistliche Conzerte“
"Eile, mich, Gott, zu erretten" SWV 282

JOHANN SEBASTIAN BACH (1685 –1750)
Motetten „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“ BWV Anh. 159
„Singet dem Herrn ein neues Lied“ BWV 225

Tölzer Knabenchor und seine Solisten
Werner Mayer, Violone
Christian Brembeck, Orgel
GERHARD SCHMIDT-GADEN, Leitung


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Der Tölzer Knabenchor, dessen Leiter Gerhard Schmidt-Gaden sich seit Jahrzehnten mit der Vokalmusik des bedeutendsten deutschen Musikers des 17. Jahrhunderts auseinandersetzt, geht in seiner Schütz-Pflege auf die Aufführungsverhältnisse zurück, mit denen Komponisten von Kirchenmusik damals konfrontiert waren. Da in der Kirche keine Frauen singen durften, wurden die Oberstimmen des Soprans und Alts von Knaben ausgeführt, die eine vollkommen andere Obertonstruktur aufweisen als Frauenstimmen.

In 1648, the year the Thirty Years’ War ended, the Dresden court musician Heinrich Schütz published his “Sacred Choral Music” to counteract the worldly horrors by means of heavenly musical messages. A further church music highlight from German lands: the Tölz Boys’ Choir will present masterly motets by Bach according to baroque performance practice, i.e. when only male voices were allowed to sing in church.

Nell’anno 1648, alla fine della Guerra dei Trent’anni, il musicista di corte di Dresda Heinrich Schütz pubblicò la sua ”Geistliche Chor-Music“, contrapponendo così alle crudeltà terrene un messaggio musicale veramente celestiale. Un altro apice della musica sacra in lingua tedesca è rappresentato dall’arte dei Mottetti di Bach, a cui il ”Tölzer Knabenchor“ si dedicherà secondo la prassi storica dell’epoca, quando in chiesa era permesso solo alle voci maschili di cantare.

(Text: Festwochen der Alten Musik)