Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zähl(t)en zu den Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt".

Samstag, 15. September 1984

Bachs h-Moll-Messe mit Tölzer Altisten unter Andrew Parrott

10.-15. September 1984
LONDON, St John's, Smith Square
Schallplattenaufnahme

J.S. BACH: Messe in h-Moll, BWV 232

Sopran: Emma Kirkby, Emily van Evera
Alt-Solisten des Tölzer Knabenchors:
Panito Iconomou, Christian Immler, Michael Kilian
(Einstudierung: Howard Arman)
Tenor: Rogers Covey-Crump, Bass: David Thomas
Taverner Consort & Players

ANDREW PARROTT, Leitung

℗ 1985 2LP EMI Records 27 0239 3
© 1996 Wiederveröffentlichung auf CD bei Virgin Classics 7243 5 61337 2 3

In seiner Rezension für die Süddeutsche Zeitung vom 13.12.1985 ("h-Moll-Messe als Solisten-Sensation") bezeichnet Chefkritiker Joachim Kaiser diese Einspielung als "aufregendste Chor-Aufnahme des Bach-Jahres" und bezieht die Knabenstimmen in sein Lob für die ausgezeichneten Gesangssolisten ausdrücklich mit ein.