Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zähl(t)en zu den Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt".

Sonntag, 30. März 1980

Herbert von Karajan verpflichtet Tölzer für "Parsifal"

Vermutlich zum ersten Mal seit der Uraufführung von Richard Wagners Oper "Parsifal" werden die heiklen "Chöre aus der höchsten Höhe" getreu der Anweisung des Komponisten wieder von einem Knabenchor gesungen. Herbert von Karajan verpflichtet den Tölzer Knabenchor dazu für zwei Aufführungen bei den Osterfestspielen in Salzburg.

Sonntag, 30. März 1980 - 16:00
Ostermontag, 07. April 1980
SALZBURG, Großes Festspielhaus

RICHARD WAGNER: Parsifal
Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen
Amfortas: José van Dam
Gurnemanz: Kurt Moll
Parsifal: Peter Hoffmann
Wiener Staatsopernchor
Tölzer Knabenchor
Berliner Philharmoniker
HERBERT VON KARAJAN, Dirigent

Musikalische Assistenz: Jeffrey Tate

(Honorar für jeden Knaben: DM 100,--)



Herbert von Karajan bei Proben mit dem Tölzer Knabenchor