Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Seit den 1970er Jahren übernehmen Tölzer Solisten die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zählten zu den frühen Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt". Im Jahr 2014 gab Schmidt-Gaden im Alter von 78 Jahren die Leitung des Chores ab. Künstlerischer Leiter ist nun sein Schüler und ehemaliger Sopransolist Christian Fliegner. Unterstützt wird er dabei von einem Team von acht Stimmbildnern und Chorleiter:innen. Die Leitung der Solistenabteilung obliegt Ursula Richter.

Freitag, 15. November 2019

Tölzer Knabe singt Yniold an der Hamburgischen Staatsoper

15., 17., 20., 23. November 2019
HAMBURG, Staatsoper

CLAUDE DEBUSSY: PELLÉAS ET MÉLISANDE

Mélisande : Anna Prohaska
Geneviève : Renate Spingler
Pelléas : Rolando Villazon 
Golaud : Simon Keenlyside
Arkel : Tigran Martirossian
Yniold : Maximilian Leicher / David Wittich (Solisten des Tölzer Knabenchors)

KENT NAGANO, Musikalische Leitung
WILLY DECKER, Inszenierung

"Die Partie des Knaben Yniold ist besetzt mit Maximilian Leicher, einem Solisten aus dem Tölzer Knabenchor. Dieser junge Mann verdient ein besonders großes Lob. Er hat eine beachtliche Rolle und er füllt sie gesanglich und schauspielerisch so intensiv aus, dass es eine Freude ist, ihm zuzuhören. Der Knabensopran verfügt über eine wunderschöne leuchtende Höhe. Die Szene, in der er von seinem Vater ausgefragt wird, ob er etwas Genaueres wüsste über die Beziehung von Mélisande zu Pelléas, wird durch Maximilian Leicher zu einem besonders tragischen Moment."
Andreas Schmidt, 19.11.2019 für klassik-begeistert.de

Staatsoper Hamburg, Pelléas et Mélisande, 2019 Foto Jörn Kipping