Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Seit den 1970er Jahren übernehmen Tölzer Solisten die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zählten zu den frühen Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt". Im Jahr 2014 gab Schmidt-Gaden im Alter von 78 Jahren die Leitung des Chores ab. Künstlerischer Leiter ist nun sein Schüler und ehemaliger Sopransolist Christian Fliegner. Unterstützt wird er dabei von einem Team von acht Stimmbildnern und Chorleiter:innen. Die Leitung der Solistenabteilung obliegt Ursula Richter.

Sonntag, 25. Mai 2003

Bach-Kantaten mit Gustav Leonhardt beim Bachfest Leipzig 2003

Sonntag, 25. Mai 2003
LEIPZIG, Thomaskirche

Chor- und Orchesterkonzert im Rahmen des Bachfest Leipzig 2003

J.S.BACH: Kantaten
"Lobe den Herrn, meine Seele" BWV 69a
"Die Elenden sollen essen", BWV 75
"Die Himmel erzählen die Ehre Gottes", BWV 76
"Nun ist das Heil und die Kraft", BWV 50

Ludwig Obst (Sopran, Solist des Tölzer Knabenchores),
Monika Frimmer (Sopran),
Roberto Balconi (Altus),
Nico van der Meel (Tenor),
Peter Kooij (Bass),
Tölzer Knabenchor
Freiburger Barockorchester

GUSTAV LEONHARDT, Leitung

"Das deckt sich nahezu perfekt mit dem akzentuierten Eigenklang der Tölzer, die eindrucksvoll zeigen, warum Leonhardt an der Knabenbesetzung festhält, von der sich viele Mitstreiter von einst auch schon wieder verabschiedet haben. Wohl auch, weil sie eben nicht die Tölzer hatten. (...) Aber Altisten und Sopranisten sind eine Klasse für sich. Das gilt erst recht für den atemberaubenden Solisten Ludwig Obst, der sich sich der Arie 'Hört ihr Völker' nicht nur technisch, sondern auch gestalterisch gewachsen zeigt."
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG (Peter Korfmacher), 27.5.2003